Duplikat von Weißenburg | Bürgerhaus von 1440

Standort: Weißenburg (Bay)
Projektart: Sanierung und Modernisierung
Bauzeit: 2017 - 2022
Leistungsumfang: LPh 1-9 HOAI
Projektleiter: Hans-Heinrich Häffner, Stefan Giese
Prämierung: Auszeichnung des Bezirks Mittelfrankens und Bayerische Denkmalschutzmedaille

Mitten im Zentrum der Stadt Weißenburg (i. Bay.) befindet sich das frühere Haus des stadtbekannten Schuhmachers Fritz Würth. Nach längerem Leerstand des zweigeschossigen Bürgerhauses mit hohem Satteldach und kleinem Hinterhof wurde es saniert und zu einem zeitgemäßen und altersgerechten Wohnbau modernisiert.

Vor der Sanierung des Denkmals wurde in den Jahren 2012-2013 ein Vorprojekt durchgeführt, bei dem der Instandsetzungsbedarf ermittelt und die gesamten Grundlagen für die Sanierung des Gebäudes geschaffen wurden. Teil des Vorprojektes waren zudem die Auswertung von Archivalien, historische Bauforschung und dendrochronologische Untersuchungen, die zur Erkenntnis führten, dass das bis dahin in das 18./19. Jh. datierte Gebäude sehr viel älter ist. Der Ursprungsbau konnte nun in das Jahr 1440 datiert werden, wodurch das Bürgerhaus jetzt zu den ältesten erhaltenen Gebäuden der mittelfränkischen Stadt gehört.

Das Dach des Gebäudes wurde behutsam instandgesetzt, in dem darauf geachtet wurde nur beschädigte Hölzer auszutauschen und historische Details der Stuhlkonstruktion zu erhalten. Die Dachhaut des Bauwerks bilden historische, handgestrichene Biberschwanzziegel, wie sie im 17. und 18. Jahrhundert in Weißenburg typisch waren. Während der Sanierung wurden historische Befunde dokumentiert und dendrochronologische Untersuchungen durchgeführt, um die gesamte Baugeschichte des Gebäudes besser zu verstehen.

Die Sanierungsmaßnahmen wurde äußerst bestandsschonend durchgeführt, um den mittelalterlichen Bestand im Gebäude zu erhalten, sichtbar und erlebbar zu machen. Daneben wurde bei der Instandsetzung großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, in dem Baumaterialien aus zweiter Hand verwendet und dokumentiert wurden.
Für die äußerst hohe Qualität und den Beitrag zum Klimaschutz wurde die Sanierungsmaßnahme 2024 vom Bezirk Mittelfranken ausgezeichnet und die Denkmalschutzmedallie vom Bayerischen Ministerium für Bildung und Kunst, Wissenschaft und Kunst verliehen.

Abbildungen: Stefan Giese (Feulner und Häffner Architekten), 2017-2019